Leon­ce und Lena

frei nach Georg Büchner

Georg Büch­ners leicht­fü­ßi­ges Werk Leon­ce und Lena erzählt die Geschich­te zwei­er jun­ger Men­schen, die aus dem gol­de­nen Käfig aus­bre­chen. Rund um ver­sorgt, ver­wöhnt und gelang­weilt ertra­gen Königs­sohn und Prin­zes­sin unab­hän­gig von­ein­an­der ihr Dasein mehr schlecht als recht.- bis bei­de ver­hei­ra­tet wer­den sol­len. Sie flie­hen und ler­nen zum ers­ten Mal das ele­men­ta­re Leben ken­nen: Durst und Hun­ger, Natur, kör­per­li­che Erschöp­fung, nack­te Angst ums Über­le­ben- bis sich bei­de schließ­lich begeg­nen und die Erfah­rung der Lie­be machen.

Für Men­schen mit geis­ti­ger Behin­de­rung hat die­se Geschich­te durch­aus Bezü­ge zu ihrer eige­nen Rea­li­tät. Wohl­ver­sorgt durch spe­zi­el­le Kin­der­gär­ten, beson­de­re Schu­len, eigens für sie zuge­schnit­te­ne Arbeits­plät­ze, durch eige­ne Wohn­hei­me leben sie ein kom­for­ta­bles Leben und blei­ben trotz­dem auf gewis­se Wei­se welt­fremd, weil sie vor einer Rea­li­tät, die sie über­for­dern wür­de oder ihnen scha­den könn­te, beschützt werden.

Es spie­len:
Cle­mens Baron, Georg Bey­er­lin, Tors­ten Hel­ker, Gabi Blee­ker, Wolf­gang Kors­mei­er, Uta Sie­gert, Armin Nufer, Wolf­gang Treusch, Wil­ly Smith, Moni­ka Baum­kauf, Andre­as Torke

Leitung/Regie: Bar­ba­ra Wachen­dorff
Büh­ne: Chris­toph Rasche
Musik: Georg Bey­er­lin
Päd. Lei­tung: Frank Merkel/ Chris­tia­ne Jung­kenn 
Assis­tenz: Anni­ka Hasselbach

Ach wär ich doch ein Narr –
mein Ehr­geiz geht auf
eine bun­te Jacke.“

Aus dem erar­bei­te­ten Text:

Die Bie­nen sit­zen so träg an den Blu­men,
und der Son­nen­schein liegt so faul auf dem Boden.
Es gras­siert ein ent­setz­li­cher Müßig­gang.
– Müßig­gang ist aller Las­ter Anfang.

Was die Leu­te nicht alles aus Lan­ge­wei­le trei­ben!
Sie stu­die­ren aus Lan­ge­wei­le,
sie beten aus Lan­ge­wei­le,
sie ver­lie­ben, ver­hei­ra­ten und ver­meh­ren sich
und ster­ben end­lich aus Langeweile.

und – das ist der Humor davon,
alles mit den wich­tigs­ten Gesichtern.

Alle die­se Hel­den, die­se Dumm­köp­fe,
die­se Hei­li­gen, die­se Sün­der,
die­se Fami­li­en­vä­ter sind im Grun­de
nicht als raf­fi­nier­te Müßiggänger.