Aktuelles & Standpunkte
Neue Assistenz der Geschäftsführung
Liebe Mitglieder der Lebenshilfe Wiesbaden e.V.,
ich freue mich sehr, mich heute offiziell als die neue Assistenz der Geschäftsführung vorstellen zu dürfen.
Mein Name ist Jacqueline Knor, ich bin 40 Jahre alt und seit dem 21.08.2023 Teil des Teams hier in der Geschäftsstelle.
Einige von Ihnen könnten sich vielleicht noch an mich erinnern, denn vor knapp 10 Jahren hatte ich bereits die Gelegenheit, die Lebenshilfe e.V. kennenzulernen. In der Zeit bis 2017 war ich unter anderem im Wohnhaus Schierstein und in der Kindertagesstätte Tandem tätig. Diese Erfahrungen haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, und ich freue mich sehr, nun wieder hier zu sein. Mit meinem kaufmännischen und sozialpädagogischen Background möchte ich das gesamte Team und die Geschäftsleitung tatkräftig unterstützen.
Ich freue mich auf meine zukünftigen Aufgaben und die gemeinsame Zeit hier bei der Lebenshilfe Wiesbaden e.V..
Vielen Dank für Ihr herzliches Willkommen.
Jacqueline Knor, Assistenz der Geschäftsführung
Kontakt: j.knor@lebenshilfe-wiesbaden.de
Wir alle sind gefordert
Es ist mehr als ein Alarmzeichen. Wenn der AfD-Politiker Björn Höcke das Ende der Inklusion und damit die aktive Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung fordert, ist das kein Zufall und kein Ausrutscher. In der AfD wird wiederholt gefordert, Menschen, die nicht in das Weltbild des völkischen Nationalismus passen, zu entrechten oder aus dem Land zu werfen.
Wer so denkt und spricht, stellt die Würde des Menschen als Individuum, die Universalität von Menschenrechten und damit die Grundlagen unserer demokratischen Gesellschaft in Frage. Abwertung und Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung sind in der AfD längst zum Programm geworden, genauso wie die Abwertung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer selbstbestimmten geschlechtlichen Identität.
Wir lassen nicht zu, dass Ideologien der Ungleichwertigkeit von Menschen weiter Raum greifen, die an die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte erinnern. Wir rufen die Zivilgesellschaft auf, sich der Gefahr, die von einer solchen Agenda für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft ausgeht, gemeinsam und entschlossen entgegenzustellen.
Es geht uns alle an. Wir alle sind gefordert. Die Alarmzeichen sind nicht zu übersehen.
Unterzeichnende Organisationen:
- Der Paritätische Gesamtverband
- Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband
- Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft
- Deutsche Aidshilfe
- Arbeiterwohlfahrt Bundesverband
- Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland
- Sozialverband Deutschland SoVD
- Bundesvereinigung Lebenshilfe
- Dachverband Gemeindepsychiatrie
- Bundesverband evangelische Behindertenhilfe
- Anthropoi Bundesverband
- Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter
- Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe
- Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie
- Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen
- Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen
- Fachverband Drogen- und Suchthilfe
- Guttempler in Deutschland
- Werkstatträte Deutschland
- Lebenshilfe
Erschienen als Anzeige in der WELT am Sonntag am 27.8.2023.
Weltjugendtag in Lissabon
Weltjugendtag in Lissabon: Klient*innen vom Betreuten Wohnen der Lebenshilfe Wiesbaden erleben inspirierende Inklusion
Eine Gruppe von Klient*innen aus dem Betreuten Wohnen der Lebenshilfe Wiesbaden nahm am diesjährigen Weltjugendtag in Lissabon teil und erlebte dort beeindruckende Momente der Inklusion, des Glaubens und der Gemeinschaft.
Der Weltjugendtag, eine bedeutende Veranstaltung der katholischen Kirche, fand vom 01. bis 06. August in Lissabon, Portugal, statt. Unter dem Motto „Gemeinsam unterwegs in Hoffnung“ versammelten sich junge Menschen aus der ganzen Welt, um ihren Glauben zu teilen, sich auszutauschen und gemeinsam zu feiern.
Die Klient*innen vom Betreuten Wohnen der Lebenshilfe Wiesbaden wurden von drei engagierten Mitarbeiter*innen unterstützt, um die Reise nach Lissabon anzutreten. Die Gruppe wurde herzlich in die Veranstaltungen und Aktivitäten des Weltjugendtags integriert. Dies schloss den Besuch von Gottesdiensten, Gesprächsrunden, Workshops und kulturellen Veranstaltungen ein.
Die Teilnahme der Klienten am Weltjugendtag war eine außergewöhnliche Gelegenheit für sie, sich mit jungen Menschen aus verschiedenen Kulturen und Lebensumständen auszutauschen. Die Erfahrungen während des Weltjugendtags halfen dabei, Barrieren abzubauen und Vorurteile zu überwinden, indem sie gemeinsam den Glauben und die Freude an der Gemeinschaft erlebten.
„Die Reise zum Weltjugendtag war für unsere Klient*innen eine unvergessliche Erfahrung“, sagt Marcus Schmuck, Leiter des Betreuten Wohnens der Lebenshilfe Wiesbaden, der selbst an der Reise teilnahm. „Sie hatten die Möglichkeit, sich mit anderen jungen Menschen zu vernetzen, Geschichten zu teilen und echte Freundschaften zu schließen. Diese Erfahrung hat gezeigt, wie wichtig und bereichernd Inklusion in allen Lebensbereichen ist.“
Die Lebenshilfe Wiesbaden setzt sich seit vielen Jahren für die Förderung von Inklusion und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft ein. Die Teilnahme am Weltjugendtag in Lissabon war ein weiterer Schritt auf diesem Weg und unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Verständnisses zwischen verschiedenen Gruppen.
Die Klient*innen und Betreuer* innen kehrten mit vielen tollen Erfahrungen und einem Gefühl der Inspiration zurück, das ihre Gemeinschaft im Betreuten Wohnen der Lebenshilfe Wiesbaden weiter stärken wird.

Der Film zum Inklusionsfest ist online
Im Rahmen der „Special Olympics World Games 2023“ veranstaltete Wiesbaden als Host Town auf dem Schlossplatz einen Sport- und Inklusionstag.
Über diesen kunterbunten Inklusionstag hat die Stadt Wiesbaden einen kleinen Eventfilm erstellt, den Sie hier online finden.
Inklusionsfest in Wiesbaden: Lebenshilfe begeistert mit inklusiven Schreibangebot
In Wiesbaden hat ein beeindruckendes Inklusionsfest stattgefunden, das Menschen jeden Alters und jeder Hintergrundgeschichte zusammenbarchte. Im Fokus dieser Veranstaltung stand das Thema Inklusion in Wiesbaden und bot ein breites Spektrum an Informationsständen und ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm.
Unter den zahlreichen Teilnehmern waren auch wir mit unserem inklusiven Schreibangebot vertreten, das viele neugierige Besucher*innen anzog.
Wir luden ein gemeinsam kreativ zu werden, um dabei die eigene „Stimme“ des Schreibens zu finden und sich inspirieren zu lassen von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Das Angebot war ein lebendiges Beispiel dafür, wie Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten voneinander lernen und sich gegenseitig inspirieren können. Freude am Schreiben inklusive.
Ein großer Dank gilt dem Einsatz der Mitarbeiterinnen Susanne Simon und Petra Löser von der Wohneinrichtung Gräselberg, die als Höhepunkt Stadttouren mit dem hauseigenen Tandem anboten. Unter dem Motto „Aufsteigen-Abfahren-Informieren“ konnten sich Besucher*innen auf einzigartige Weise über die Arbeit der Lebenshilfe und berufliche Möglichkeiten informieren. Eine schöne Idee, denn das Tandem steht nicht nur als Symbol für Mobilität und Zusammenarbeit, sondern auch als Metapher für die gemeinsame Reise zur Schaffung einer inklusiven Gesellschaft.
Das Fest zeigte, dass Inklusion nicht nur ein Ziel, sondern auch in die Praxis umgesetzt werden kann.
Hoffentlich behält die Stadt Wiesbaden ihren Fokus auf Inklusion und wir können bald wieder gemeinsam feiern in der Vielfältigkeit unserer Stadt.
„Unsere Kunst“ – das Projekt der Lebenshilfe Wiesbaden
Haben Sie ein kreatives oder kunsthandwerkliches Talent?
Sie leiten eine Malgruppe in einer unserer Einrichtungen?
Das Projekt „Unsere Kunst“ gibt allen die Möglichkeit ihre Kunstwerke im Besprechungsraum der Lebenshilfe Wiesbaden e.V. auszustellen.
Ob Klient*innen aus den Wohneinrichtungen, Kinder aus den Frühen Hilfen, Mitarbeiter*innen, Eltern, Vorstände – alle kreativen Menschen können ausstellen.
Lust mitzumachen?
Sprechen Sie mich an!
Christiane Jungkenn
E‑mail: presse@lebenshilfe-wiesbaden.de
Aktuele Ausstellung der „Gestaltung des Tages – Gruppe“ Gräselberg
Seit 30 Jahren viel mehr als nur Betreuung
Seit 1992 bietet die Wohneinrichtung Gräselberg ein Zuhause für 49 Menschen mit geistiger Behinderung. Nun feiert sie ihr 30-jähriges Jubiläum.
Das schreibt der Wiesbadener Kurier
Der Bundesverband informiert
Ab dem 1. November 2022 können Menschen mit Behinderung, die bei einem Krankenhausaufenthalt durch vertraute Bezugspersonen begleitet werden, Leistungen dafür in Anspruch nehmen. Die entsprechenden Regelungen wurden bereits im letzten Herbst beschlossen und werden nun vollständig in Kraft treten.
Sowohl Angehörige und Bezugspersonen aus dem engsten persönlichen Umfeld als auch Mitarbeitende von Leistungserbringern der Eingliederungshilfe, die bereits im Alltag Unterstützung leisten und ins Krankenhaus begleiten, können hierfür Leistungen beanspruchen. Die Finanzierung erfolgt entweder über die Krankenkassen oder die Träger der Eingliederungshilfe, je nachdem, wer die Begleitung übernimmt.
Fernseh-Tipp – Film Kritik aus der Sicht von Menschen mit Beeinträchtigung
„Down The Road“ heißt eine neue Dokureihe, die junge Menschen mit Down-Syndrom auf einer Abenteuerreise in die Selbstständigkeit begleitet.
„Down The Road“ ist ein spannender Roadtrip durch den Südwesten. Im Mittelpunkt dieses Coming-of-Age-Formats stehen sechs junge Menschen mit Down-Syndrom, die ohne ihre Familien und fern ihres sonst durchstrukturierten Alltags unterwegs sind. Jede:r von ihnen hat gute Gründe, sich auf den Weg ins Ungewisse zu begeben. Sie alle wollen Freiheit und Unabhängigkeit. Gemeinsam starten sie in das Abenteuer ihres Lebens. Und das gilt genauso für ihren „Reiseleiter“: den deutsch-britischen Entertainer und Sänger Ross Antony. Der zweifache Vater zeigt hier seine ernstere, tiefgründige und sehr empathische Seite. Auf ihrer Reise durch Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das benachbarte Ausland will die bunte Truppe gemeinsam Herausforderungen bestehen, Ängste überwinden, Träume wahr machen. So entsteht Authentisches, Emotionales, Respektvolles und Überraschendes. Sozialpädagogin Nicole begleitet die Reisegruppe, sie ist im Umgang mit Menschen mit Behinderung professionell ausgebildet und ist Ansprechpartnerin sowohl vor als auch hinter der Kamera.
ab 27. September 2022 in der ARD Mediathek
Nähere Informationen
Film-Kritik aus Sicht von Menschen mit Beeinträchtigung –
die Lebenshilfe ermöglicht neue Blickwinkel
Menschen mit Behinderungen sind im vergangenen Jahr sichtbarer in den Medien
sichtbarer geworden. „Weil wir Champions sind“, „Down the road“ oder
„Zum Schwarzwälder Hirsch – Eine außergewöhnliche Küchencrew“ waren
hierfür drei Beispiele. Die Lebenshilfe Hessen ging den Fragen nach: wie denken
Menschen mit Behinderung selbst über diese Präsenz? Wie fühlen sie sich selbst
den Produktionen repräsentiert? Dazu luden sie sechs Menschen aus Hessen ein,
um mit ihnen gemeinsam „Weil wir Champions sind“ zu schauen. Im Film geht es
um einen Basketball-Trainer, der sich nicht an das Gesetz gehalten hat. Als Strafe
muss er eine Mannschaft trainieren, in der Menschen mit Lern-Schwierigkeiten spielen.
Schauen Sie selbst, was die Film-Kritiker:innen sagen:
https://www.youtube.com/watch?v=mDTAwYUYvXE&t
Ein Zuhause für 16 Menschen- der Neubau geht voran
Der erste große Schritt ist geschafft: der Rohbau unserer neuen Lebenshilfe Einrichtung am HSK Gelände steht. Wir hoffen, dass im kommenden Herbst unser neues Gebäude eröffnet wird und 16 Menschen mit „herausfordernden Verhalten“ ein Zuhause finden.
Das Interesse an den Betreuungsplätzen ist groß, so Geschäftsführer Hans Grzegorzewski. „Wir hätten zwei Einrichtungen bauen können.“ Die größte Herausforderung sei es die nötigen Fachkräfte zu finden.
Das schreibt der WK im April 2023
Das schreibt der WK im Herbst 2022
eigenArt- die Kunstwerkstatt
Die Kunstwerkstatt eigenArt ist ein inklusives Angebot und möchte Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, ihre Individualität künstlerisch auszudrücken.
Im Kinderatelier in der Karlstraße findet meistens am letzten Samstag eines jeden Monats, begleitet von den Kunstwerkerinnen Julia Isterling und Annette Caumanns-Loos, die inklusive Kunstwerkstatt eigenArt statt. Den Kindern und Jugendlichen werden neben den Materialerfahrungen (Ton, Gips, Holz, Stein etc.), der Raum und Wertschätzung, als Voraussetzung für das Finden der eigenen künstlerischen Spur, geboten.
eigenArt – die Kunstwerkstatt

Seit über 60 Jahren eine große Herzenssache
Seit 1962 besteht eine enge Partnerschaft zwischen dem Rotary Club Wiesbaden und der Lebenshilfe e.V. Wiesbaden. Seither sind weit über eine Million Euro gespendet worden. Doch der Club unterstützt nicht nur finanziell, sondern auch mit Manpower.
Immerhin stellen drei Rotarier im Vorstand den Vorsitz.
Geschäftsführer Hans Grzegorzewski weiss: „Das ist eine große finanzielle Unterstützung für Bau- und Soziokulturprojekte, die für den Träger Lebenshilfe sonst nur schwer oder gar nicht finanzierbar wären.“
Neben großen Bauprojekten wird maßgeblich die Theatergruppe „FRANZ- das Theater“ und das „SchreibRaum“ Projekt unterstützt.
Freundschaften, Liebesbeziehungen und Trennungs-Dramen
„Die Sehnsucht nach einer Beziehung ist groß“
Marcus Ahr-Schmuck leitet das betreute Wohnen für beeinträchtigte Menschen der Lebenshilfe – er spricht über Freundschaften, Liebesbeziehungen und Trennungs-Dramen.
WIESBADEN – Liebe, Partnerschaft, Freundschaft, Sexualität: Themen, die Marcus Ahr-Schmuck täglich hautnah miterlebt. Der 53-Jährige aus Ober-Olm leitet das betreute Wohnen für beeinträchtigte Menschen der Lebenshilfe in Wiesbaden.
Herr Ahr-Schmuck, Sie betreuen zahlreiche Menschen mit Beeinträchtigung – wie gehen Sie in den Wohngruppen mit den Themen Liebe und Sexualität um?
Ganz offen. Wir reden über Beziehungsthemen, haben auch einige Pärchen. Wir machen auch Rollenspiele: Über was rede ich mit einem Mädchen? Menschen mit Handicap haben aber nach wie vor nicht ausreichend Beziehungsvorbilder – denn vor 20 Jahren beispielsweise waren Liebe und Sexualität bei beeinträchtigten Frauen und Männern eher noch kein Thema, über das offen gesprochen wurde. Dabei haben körperlich oder geistig beeinträchtigte Menschen doch dieselben Bedürfnisse nach Partnerschaft und Freundschaft wie alle anderen. Da fehlt aber häufig die Pubertät, die wir genutzt haben, um uns auszuprobieren. Und plötzlich sind sie in einer Beziehung. Sie haben aber vor allem sehr idealisierte Beziehungsbilder.
Inwiefern?
Tatsächlich wird gerade bei geistig beeinträchtigten Menschen das Beziehungsbild von den holzschnittartigen Rollen irgendwelcher TV-Serien geprägt. Tatsächlich äußern auch immer mal wieder einige, dass sie doch keinen beeinträchtigten Freund oder Freundin haben möchten. Oder die Männer haben so ein Idealbild einer tollen, hübschen Frau im Kopf. Allerdings kommen meiner Erfahrung nach kaum Beziehungen zwischen beeinträchtigten Menschen und Menschen ohne Handicap vor. Wenn dann am ehesten zwischen einem körperlich beeinträchtigten Menschen und einem ohne Handicap. Die Sehnsucht nach einer Beziehung ist sehr groß – wir müssen darauf achten, dass sie gleichberechtigt ist.
Welche Steine liegen hier bei Freundschaften oder der Partnersuche hier im Weg?
Natürlich sind das häufig äußere Umstände, die Rahmenbedingungen. Allein, dass man sich vielleicht nicht einfach ins Auto setzen kann, um zum Partner zu fahren. Oder eben körperliche Handicaps. Aber ich erlebe auch häufig, dass es für Menschen mit Handicap – gerade geistig Beeinträchtigte – sehr schwierig ist, Beziehungen zu pflegen, sich zu bemühen. Tatsächlich sind sie in ihrer Sozialisation sehr egoistisch erzogen worden. Entweder beispielsweise, weil sie in einem Wohnheim immer in einer Gruppe um Aufmerksamkeit buhlen mussten, oder weil sie in der Familie eben auch der Prinz waren. Natürlich auch, um auszugleichen, dass sie eben schon benachteiligt sind.
Sind Liebe und Sexualität bei beeinträchtigten Menschen immer noch gesellschaftliche Tabu-Themen?
Ich denke aktuell nicht mehr. Allerdings ist das Thema Kinderkriegen bei Menschen mit Handicap durchaus sehr umstritten. Die eine Seite sagt, natürlich haben sie dieses Recht, die anderen sehen schon die Schwierigkeit, wie die Kinder aufgezogen werden sollen. Einige unserer Bewohner haben Kinder – das ist kein leichtes Thema. Es braucht einfach viel Betreuung. Oft ist es auch so, dass geistig beeinträchtigte Menschen sehr auf die eigenen Bedürfnisse gucken, das ist natürlich in Bezug auf ein Kind schwierig. Auf der anderen Seite sollten doch an diese Eltern keine höheren Ansprüche gestellt werden, als an alle anderen. Ich habe schon erlebt, dass dann von Behörden oder Betreuern mangelnde Ordnung im Haushalt kritisiert wurde. Nun ja, dieses Problem hat man sicher in vielen anderen deutschen Haushalten auch …
Stehen auch manchmal die Angehörigen mit ihren Sorgen einer Beziehung im Weg?
Natürlich haben Eltern Ängste, beispielsweise, dass ihr beeinträchtigtes Kind ausgenutzt wird. Oder eben die Angst vor einer Schwangerschaft. Und auch, was vielleicht passiert, wenn es zur Trennung kommt. Es ist ganz wichtig, dass die Trennung begleitet wird. Gerade geistig beeinträchtigten Menschen fällt es oft schwer, Beziehungen zu anderen Menschen zu beenden und damit abzuschließen. Häufig müssen Eltern sie deshalb auch fast „aus dem Nest schmeißen“.
Das Interview führte Nele Leubner vom Wiesbadener Kurier
Foto: René Vigneron
Marcus Ahr-Schmuck Leiter vom Betreuten Wohnen

SchreibRaum- Schreib Workshop für alle
Zwölf Monate, zwölf Themen, ein Jahr Poesie
„SchreibRaum“ ist ein inklusiver Schreib-Workshop für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.
Ziel ist es die Freude am kreativen Schreiben miteinander zu teilen.
Es kommen sehr unterschiedliche Bürger*innen Wiesbadens zusammen und entwickeln Schreibideen, die sich gegenseitig beeinflussen.
Angeleitet durch die Schauspielerin Claudia Stump und unterstützt durch Christiane Jungkenn von der Lebenshilfe, treffen sie sich einmal pro Monat.
Das Besondere ist, dass man weder schreiben noch lesen können muss, um teilzunehmen, denn bei Bedarf ersetzten die Schreibassistent*innen den Stift.
Jede*r ist herzlich willkommen!
Um Partizipation von Menschen mit Behinderung zu realisieren, bedarf es Angebote in der inklusiven Bildungskultur, denn Bildung ist ein Grundrecht aller Menschen.
Der Schreibworkshop fördert den Diskurs über eine gleichberechtigte Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben.
Bereits zum fünften Mal bietet die Lebenshilfe den einjährigen Schreibworkshop „SchreibRaum“ an.
Der Workshop ist für die Teilnehmer*innen kostenfrei und wird durch die Stiftung Lebenshilfe finanziert.
Schreib- Termine:
21. Juli 2023 16–18 Uhr
August 11. August 2023 16–18 Uhr
01. September 2023 16–18 Uhr
13. Oktober 2023 16–18 Uhr
10. November 2023 16–18 Uhr
08. Dezember 2023 16–18 Uhr
Albert-Schweitzer- Allee 48a, 65203 Wiesbaden-Biebrich, Buslinie 14 Haltestelle „Nansenstraße“.
Kontakt und Anmeldung:
Christiane Jungkenn, E‑Mail: presse@lebenshilfe-wiesbaden.de
Wir sind für Sie erreichbar!
Lebenshilfe Wiesbaden e.V.
Christiane Jungkenn
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Schweitzer Allee 48a
65203 Wiesbaden
E‑Mail: presse@lebenshilfe-wiesbaden.de
Tel.: 0611 – 6907539

Theater Rückblick – „FRANZ“ im Januar
Was für ein Theater!
Fünf ausverkaufte Vorstellungen
Etliche Lacher
Höchste Spielfreude des Ensembles
10.000 € Spende durch die R&V
Eine lebhafte Kritik im Wiesbadener Kurier
Treffpunkt vieler Menschen und gute
Gespräche
Eine Lieblingsproduktion!
Liebes FRANZ Publikum,
daran waren auch Sie maßgeblich beteilgt.
Dafür sagen wir DANKE!
Lesen Sie hier die Theaterkritik vom Wiesbadener Kurier
R & V Versicherung spendet 10.000 Euro an FRANZ- das Theater
(von links) Theaterpädagogin Ch. Jungkenn, Schauspieler W.Smith, die Schauspielerinnen C.Merpelt und H.Bienefeld, Geschäftsführer der Lebenshilfe H.-U. Grzegorzewski, Schauspieler D.Roll, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe R.Neumann, Schauspielerin U.Roth und Pressesprecherin B.Römstedt. Foto: P.Müller
Bereits seit 2008 unterstützt die R+V Versicherung FRANZ- das Theater der Lebenshilfe Wiesbaden als Hauptsponsor.
Pressesprecherin Römstedt überreicht Spendenscheck
Brigitte Römstedt, Pressesprecherin des größten privaten Arbeitgebers in Wiesbaden, überreichte das letzte Mal den Spendenscheck anlässlich der Generalprobe des aktuellen Stücks „Fundstücke- die Poesie des Verlierens“. Sie geht im Sommer in den Ruhestand und Gesa Fritz übernimmt ihre Nachfolge. „Das ist für uns und war für mich ein Herzensprojekt“, so Römstedt gerührt.
Mitarbeiter Fans der FRANZ’ler
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind stolz auf das Engagement ihres Arbeitgebers und gehören zu den größten Fans der FRANZ’ler.“
Firma Melzer spendet 12.500€ an Villa Lilienthal
Umgestaltung des Außengeländes der Villa Lilienthal
Der Frühling naht und die Grillsaison lauert auf die feierliche Eröffnung. Für den erfolgreichen Start braucht es allerdings noch einiges an Umbau Maßnahmen, damit alle Bewohner*innen der Einrichtung für geistig und körperlich behinderte Menschen barrierefreien Zugang zum „Grillstart“ haben.
Die Firma Melzer spendet die großzügige Summe von 12.500 € für die erforderliche Umgestaltung, damit die Teilhabe aller gelingt.
In der Villa Lilienthalstrasse gibt es ganztags ein differenziertes arbeits- und heilpädagogisches Förderangebot für Bewohner*innen, die aufgrund ihres Alters oder psychischer Problematiken die externen Werkstätten oder Tagesfördermaßnahmen nicht mehr besuchen können.
Info-Special: „Leichte Sprache“
Nachrichten in „Leichte Sprache“
Immer wieder samstags gibt es Nachrichten in leichter Sprache. Nachrichten sind oft schwer zu verstehen, sei es im Radio, im Fernsehen oder im Internet. Doch jeder hat das Recht auf Informationen aus aller Welt. Deshalb hat der Radiosender Deutschlandfunk in Zusammenarbeit mit Studenten der Uni Köln unter folgendem Link
ein Portal geschaffen Neues weltweit und aus Deutschland in leichter Sprache zu bekommen. Die Texte sind zum Lesen und Anhören.
Wörterbuch in Leichter Sprache
Jeder kann kostenlos das neue Online Wörterbuch in Leichter Sprache im Internet nutzen. Hier gibt es mehrere Hundert Wort Erklärungen, die aus der Lebenswelt von Menschen mit Behinderung stammen. Eine Prüfergruppe der Bundesvereinigung Lebenshilfe hat daran über 2 Jahre gearbeitet und Fremd-Wörter ausgewählt und an Texten mitgeschrieben.
Bundestag stellt Informationen in leichter Sprache
Der deutsche Bundestag erteilt auf seiner Internetseite Informationen in leichter Sprache. Erklärt werden die Aufgaben des Parlaments und seiner Abgeordneten, die Lage und Namen der Gebäude, Besuchsmöglichkeiten und Wege der Kontaktaufnahme. Die Texte sind mit farbigen Illustrationen versehen.
Das Internetangebot in Leichter Sprache findet man unter:
Hier bleiben Sie auf dem Laufenden-Bundesteilhabegesetz
#TeilhabeStattAusgrenzung – Kampagne ist immer!
Zur Informations-Plattform der Lebenshilfe zum Bundesteilhabegesetz klicken Sie bitte hier
Corona Warn-App in Leichter Sprache
Die neue Warn-App zur Eindämmung der Ausbreitung von COVID-19 ist da. Was die Corona-Warn-App macht und woher man sie bekommt, steht auf der Seite der Bundesregierung.
Zur Erklärung gibt es auch ein Video in Leichter Sprache.
Und Sie finden die Links zum Herunterladen für die App.
https://www.bundesregierung.de/breg-de/leichte-sprache/corona-warn-app